Es geschah an einem sonnigen Samstagvormittag. Eigentlich war es ein schöner Tag. Einer der letzten warmen und trockenen Tage bevor der Winter sich zurückmeldete.
Ich habe ihn verloren. Für immer. Fast ein Jahr lang war ich mit ihm zusammen. Ich habe seinen 18. Geburtstag erlebt. Viele schöne Erinnerungen verbinde ich mit ihm. Mit ihm, meinem Polo. Ja, er war nicht mehr ganz neu und hatte schon einige Fehlerchen. Aber er war halt mein erstes Auto. Obwohl er immer wieder Zielscheibe des Spotts wurde, wusste ich, dass er doch nicht zu ersetzen war. Er war etwas ganz besonderes. So viel habe ich von ihm gelernt.
Nie mehr würde ich quer durch die Stadt fahren ohne vorher die Handbremse zu lösen. Ich habe mir sogar abgewöhnt, im dritten Gang anzufahren. Aber neben diesen Lehrstunden hatte ich auch viele sehr angenehme Erlebnisse.
Irgendwann im Sommer, ich glaube Anfang der Sommerferien, führte mich das Schicksal zu irgendeiner Party. Schon der Hinweg war erlebenswert. Im Auto befanden sich mehr Personen, als ich für möglich gehalten habe. Das Radio war nicht in der Lage, sich gegen die Insassen durchzusetzen. Es war unbequem für alle, die mitgefahren sind. Beschleunigung wurde zum Fremdwort einer ausgestorbenen Sprache erklärt. Es war wunderbar. Auf dem Rückweg, wir waren nur noch drei Leute im Wagen, kurbelten wir die Fenster runter und öffneten das Glasdach. Ich fuhr durch die Nacht und genoß die warme Nachtluft, die uns umströmte. Als ich meinen letzten Fahrgast absetzen wollte, saßen wir eine Stunde im Wagen und haben geredet und die Luft genossen. Als ich weiterfahren wollte, sprang mein Polo sogar prompt wieder an.
Aber seit dem oben erwähnten Samstag ist das Vergangenheit. Mein Polo ist weg. Einfach so.
Schnüff.